Adressqualität in Kundendatenbanken hat sich verschlechtert. Zu diesem wenig überraschenden Ergebnis kommt eine regelmäßig durchgeführte Studie der Deutsche-Post-Tochter Post Direkt.
Studien-Steckbrief:
Initiator: Deutsche Post Direkt (Tochter der Deutschen Post AG)
- Untersuchungszeitraum: 2024
- Grundlage: Analyse von 200 anonymisierten Adressbereinigungsprojekten, jeweils 20 aus jeder Branche.
Bewertungskriterien:
- postalisch unzustellbare Adressen
- veraltete Adressen (Person verzogen/verstorben)
- unzustellbare Gebäude
- Umzugsinformationen vorhanden
- Adresskorrekturen
- Dubletten
Branchen im Fokus: u. a. Onlinehandel, Banken, Versicherungen, Touristik, Konsumgüter, öffentlicher Sektor
Management Summary: Zustand hat sich verschlechtert!
Die Adressqualität in deutschen Kunden- und Interessentendatenbanken hat sich im Jahr 2025 erstmals seit Jahren leicht verschlechtert. Der Anteil unzustellbarer Adressen stieg dabei von 12,6 % im Jahr 2023 auf 13,1 %. Hauptgründe hierfür sind Umzüge, Todesfälle, Schreibfehler und Dubletten.
Die besten Adressdaten finden sich
- im Onlinehandel (91,3 % zustellbar), gefolgt von
- Banken (90,4 %) und
- Versicherungen (89,0 %).
- Die Schlusslichter sind der gemeinnützige Sektor (16,5 % unzustellbar) und
- der öffentliche Sektor (18,2 % unzustellbar).
Wichtigste Erkenntnisse:
- Jede achte Adresse ist fehlerhaft.
- Dubletten, Umzüge und Tippfehler sind nach wie vor die häufigsten Fehlerquellen.
- Ohne Bereinigung entstehen vermeidbare Kosten und CO₂-Emissionen.




Mein Fazit: Man kann Gutes besser machen und viel Geld sparen.
Es sind nicht nur die unzustellbaren Sendungen, sondern auch Schreibfehler, alte Namen wegen Hochzeit oder Dubletten, die die Empfänger verärgern. Sie fragen sich: Was läuft bei der Firma schief? Solche stillen Ärgernisse führen am Ende dazu, dass Kunden nicht mehr bestellen oder den Anbieter wechseln. Spendenwerbung landet im Nirwana und Schreiben der öffentlichen Hand kommen verzögert an. Das ist nicht gut.
Werte von 91 % oder schlechter sind wirklich schlecht, denn das kostet richtig Geld. Gute Werte beginnen ab 95 % oder besser.
Klar, wer (wie Spenden-Sammler oder der öffentliche Sektor) nicht regelmäßig Post versendet, hat auch nicht so viele eigene Prüfmöglichkeiten. Aber die Nutzung von Referenzdaten und den unterschiedlichen auf dem Markt befindlichen Datenpools (z.B. aus dem E-Commerce) kann schon einiges bewirken.
Adressqualität in Kundendatenbanken hat sich verschlechtert – Das Wichtigste je Branche im Überblick (Auszug)

Erkenntnisse und Veränderungen im Vergleich zu früheren Studien
- Trendwende: Erstmals seit 2018 nimmt die Adressqualität wieder ab (–0,5 %).
- Positive Ausnahmen: Touristik und gemeinnützige Organisationen konnten ihre Datenqualität leicht verbessern.
- Der öffentliche Sektor hat sich hingegen massiv verschlechtert (Anteil unzustellbarer Adressen von 13,9 % auf 18,2 %).
Wichtig: Die Zahl der Veränderungen im Adressbestand nimmt weiter zu – allein 360.000 Umzüge und 680.000 Todesfälle pro Jahr machen deutlich, wie flüchtig Adressdaten sein können.
Tipps für den Alltag – so gelingt nachhaltige Adressqualität
- Regelmäßige Adressbereinigung: Mindestens jährlich – am besten vor wichtigen Kampagnen.
- Dublettenerkennung und -zusammenführung: Vermeidet doppelte Ansprache und spart Ressourcen.
- Nachsendeinformationen nutzen: Besonders wertvoll bei treuen Bestandskunden.
- Adressprüfung bei der Dateneingabe: Tippfehler vermeiden, z. B. durch Live-Validierung im CRM oder Onlineformular.
- Kundendialog nutzen: Rückfragen zur Adresse als Zeichen der Wertschätzung nutzen.
Adressqualität in Kundendatenbanken hat sich verschlechtert – Und hier ein ganz wichtiger Tipp:
Regelmäßiges Monitoring ist eine absolute Pflichtaufgabe: Die Datenqualität ist kein Projekt, sondern ein Prozess.
Willst Du den aktuellen Zustand Eurer Adressen validieren lassen?
Jedes Adress- und Datenqualitätsprojekt, welches wir durchgeführt haben, hat innerhalb von 4 Monaten den ROI erreicht bzw. deutlich die ROI-Linie deutlich “nach oben” durchbrochen.
Der Nutzen ist einfach beschrieben, vielseitig bzw. wirklich enorm:
- Besser geschmierte Prozesse
- Zufriedener Mitarbeiter und zufriedenere Kunden
- Bessere Reportings.
- Weniger Geld verpulvert.
- Bessere Segmentierung
- Die KI spuckt bessere Ergebnisse aus.
- u.v.m.
Fazit:
Adressqualität ist mehr als ein Hygienefaktor. Adress- und Datenqualität sind ein extrem positiver Wertschöpfungsfaktor!
Sie beeinflusst direkt Kosten, Effizienz, Kundenbindung und letztlich auch das Unternehmensimage.
Gerade in Zeiten von KI, Hyperpersonalisierung und datengestütztem Marketing darf das kleine Einmaleins der Datenpflege nicht vernachlässigt werden. Wer hier investiert, legt das Fundament für wirksame CRM- und CX- sowie allen Künstliche Intelligenz KI-Initiativen.