Die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel sind eine Zeit der Beziehungspflege.
Vor einigen Jahren gab es den Trend, neben CRM (Customer Relationship Management) auch XRM (X für any = alles) zu nennen. Die Abkürzungen XRM und X-Mas sind also gar nicht so weit voneinander entfernt. Genauer betrachtet gehören sie zusammen – sogar eng zusammen. Denn wer seine Beziehungen pflegt (hierzu der ausführliche Artikel), hat mehr und profitiert länger davon.. Ergo: Weihnachten ist Zeit für besonderes CRM und XRM.
Nur zum Muttertag? Nur zu Weihnachten? Eigentlich doch immer.
Jedes Jahr erinnere ich mich an diesen Artikel über “liebevolle Vernachlässigung”. Und jedes Mal denke ich: Beziehungspflege – das ist das ganze Jahr über wichtig. Nicht nur zu Weihnachten. Natürlich ist Weihnachten eine besondere Zeit. Schon aus Tradition eine Zeit der Beziehungspflege. Aber in der Corona-Krise und in den Jahren danach hat sich vieles verändert.
Ob uns die Corona-Zeit zu mehr gegenseitiger Beziehungs-Pflege geführt hat. In manchen Beziehungen ja, in anderen eher nicht. Das Leben hat sich nach der erzwungenen Entschleunigung auf jeden Fall wieder extrem beschleunigt.
Und wie es sich verändert hat
Ab dem 23.02.2022 kam der Angriff von Putins Truppen auf die Ukraine hinzu. Aktuell (12.12.2024) stehen wir unter dem Eindruck der grundsätzlich erfreulichen Veränderungen in Syrien. Doch findet das Land wieder in eine lebenswerte Stabilität in der Staatengemeinschaft. Dazu braucht es gute vertrauensvoelle internationale Beziehungen. Auch das ist eine wichtige, komplexe Art der Beziehungspflege
Seit Monaten wird darüber diskutiert, ob Home Office gut für die Zusammenarbeit ist oder nicht. Es gibt Branchen (wie die Automobilindustrie), die “Schlechtwetterwolken” ankündigen.
Meinungsumfragen spiegeln ein extrem divergierendes Bild der bevölkerung wider:
- Einerseits sind viele Bürger mit ihrer eigenen Situation sehr zufrieden.
- Andererseits sind sie mit der Situation in Deutschland sehr unzufrieden.
Umso wichtiger ist es, Beziehungen zu pflegen.
Ob Politiker zu ihren Wählern, ob Unternehmer zu ihren Mitarbeitern, ob Mitarbeiter und Kollegen untereinander, ob im Verein, im Ehrenamt, im Urlaub oder einfach zu den Nachbarn.
Nur wie pflegt man Beziehungen?
Auf diese Frage gibt es keine einfache Antwort. Eine Antwort gab mir vor einigen Jahren die Besitzerin eines Blumenladens. Sie nannte ihre Philosophie: Liebevoll vernachlässigen.
Bei genauerem Nachfragen wurde schnell klar, dass sie damit ihre Blumen und Pflanzen meinte. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass sich ihre Philosophie auch auf den Menschen übertragen lässt.
Liebevoll vernachlässigen: Wie könnte das aussehen?
Liebevoll ist, wenn der andere die Wertschätzung, die Empathie spürt und sieht. Wie der Volksmund sagt: Mit kleinen Gesten oder Geschenken die Freundschaft erhalten. Das war jetzt der erste Teil der Antwort bzw. der Hausaufgabe. Das ist zum Beispiel auch Kundenliebe.
Kommen wir zur Kür: Das Wort “vernachlässigen” steht – allein betrachtet – für Unachtsamkeit, Vergesslichkeit oder übersehen werden. Die Wortkombination aus “lieben” und “vernachlässigen” ergibt jedoch eine ganz neue Bedeutung: Denn wer einmal liebevoll behandelt wurde, spürt in der Zeit der Vernachlässigung, dass es ihn zieht, ja anzieht. Man möchte mit demjenigen, der einen liebevoll behandelt hat, aber gerade etwas vernachlässigt, wieder in Kontakt treten. Das macht eine gute Beziehung so spannend und anziehend – dauerhaft. So entsteht der Wunsch nach Dialog und Austausch, der ein Leben lang anhält. Mit anderen Worten: 1A-Relations eben.
Und genau das ist – nicht nur zur Weihnachtszeit – unser aller wichtigste Aufgabe, der wir uns täglich stellen sollten! Partner, Ehepartner, Mitarbeiter, Neu- und Stammkunden, Interessenten, Lieferanten, Nachbarn oder der Fan wollen liebevoll umsorgt werden. Je nach Ziel und Wertschätzung – individuell auf jeden Fall.
Weihnachten ist Zeit für besonderes CRM und XRM – Ist das eine Kunst?
Was zählt, ist der Versuch oder – wie wir in der Branche sagen – der Test. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Immer versuchen, die Balance zu finden, zu spüren.
Immer auch die Frage: Wie nahe lasse ich den anderen an mich heran? Wie weit öffne ich “mein Haus der Gefühle und privaten Geschichten”?
Auch eine Kritik oder eine Beschwerde ist ein Zeichen von Vernachlässigung – und zwar ein starkes, ein positives Zeichen. Denn die Beziehung ist dem anderen etwas wert. Sonst würde er sich nicht melden und sein Problem äußern.
Das heißt, alle Menschen, mit denen man in engerem Kontakt steht, wollen liebevoll vernachlässigt werden. Sie oder du natürlich auch. Ob uns das im vergangenen Jahr gelungen ist, müssen Sie/du selbst beurteilen.
Im kommenden Jahr werden wir wieder alles daran setzen, Sie/Dich “liebevoll zu vernachlässigen”.
In diesem Sinne: Alles Gute, einen guten Rutsch und auf ein gesundes Wiedersehen im neuen Jahr.